Viel zu früh und ein großer Verlust
Lieber Sascha,
dein plötzlicher Tod ist nun um zwei Wochen her, und der Schmerz darüber lindert sich nicht – genauso wenig, wie wir uns daran gewöhnt haben, dass du nicht mehr da bist. Wahrscheinlich braucht es noch sehr viel Zeit.
Wie oft haben wir in den letzten Tagen gesagt: „Das kann Sascha machen“, oder „Frag mal Sascha“. Es ist unglaublich, wie oft dein Name gefallen ist – doch du bist nicht mehr da. Wir können dich nicht mehr um Hilfe bitten.
Dein Körbchen, in das wir immer die Dinge gelegt haben, die du für uns reparieren solltest, bleibt nun gefüllt. Wir können es dir nicht mehr bringen. Auch die Ideen für neue Dinge, die wir für den Tierheim-Alltag der Hunde brauchen, können wir nicht mehr mit dir teilen. Kein humorvoller Zwischenruf mehr, kein Austausch über Projekte, keine neuen Nachrichten in unserem WhatsApp-Chat. Stattdessen schaue ich immer wieder auf alte Nachrichten und Gespräche – und jedes Mal kommt erneut die Fassungslosigkeit hoch: Du bist nicht mehr da.
Ich möchte heute darüber schreiben, was deine Zeit bei uns bewirkt hat.
Angefangen hat alles mit einem Spaziergang: Du kamst mit deiner Frau Heike ins Tierheim, als Gassigänger und als Pate für einen schwer vermittelbaren Hund. Doch es blieb nicht beim Gassi gehen – es entwickelte sich eine tiefe Freundschaft, getragen von unserer gemeinsamen Liebe zum Tierschutz.
Wann immer wir eine Idee hatten – sei es eine neue Leine, ein besonderes Halsband oder eine innovative Sicherungstechnik für schwierige Hunde – wir haben es mit dir besprochen. Und du hast gebaut, ausprobiert, verbessert. Unzählige Leinen, Halsbänder und Speziallösungen sind durch deine Hände gegangen. Du hast mit einer solchen Freude und Leidenschaft gearbeitet, dass es einfach ansteckend war.
Ein besonderes Herzensprojekt war Tierheimhund Wölfchen. Für ihn hast du Maulkörbe gekauft, umgebaut und angepasst – denn nichts von der Stange passte. Wölfchen sollte es trotz seines täglichen Maulkorbtragens bequem und besonders schön haben.
Der erste Spaziergang mit Wölfchen nach deinem Tod war wie eine Reise in die Vergangenheit: Erinnerungen an alles, was wir zusammen gemacht haben.
Niemand hätte je je gedacht, dass du so plötzlich gehen würdest. Mitten aus dem Leben gerissen.
Du hattest noch so viele Ideen, so viele Projekte. Es ist unendlich traurig, jemanden zu verlieren, der so viel Elan, so viel Herzblut und so viel Engagement in den Tierschutz gesteckt hat. Dein Verlust ist nicht nur für uns, sondern für die gesamte Tierheim- und Tierschutzwelt riesig.
Besonders dein Einsatz für die Sicherung schwieriger Hunde und die Ausstattung von Tierheimen mit durchdachten Lösungen war einzigartig. Die Sicherheit von Tier und Mensch war dir immer ein großes Anliegen. Und dein Kampf gegen die Ausbeutung von Tieren ging auch über Deutschland hinaus – du hast dich auch regional und überregional engagiert, hast unter anderem zu Weihnachten Wünsche für Tierheimtiere erfüllt, gemeinsam mit Heike.
Es ist schwer zu begreifen. Noch immer kommen Menschen zu uns und fragen: „Kann euer Maulkorb-Mann das reparieren?“ – und wenn wir antworten müssen: „Nein, Sascha ist gestorben“, blicken wir in fassungslose Gesichter.
Wie schlimm muss es erst für deine Frau Heike und deine Familie sein, diesen großartigen Menschen verloren zu haben? Unser tiefstes Mitgefühl gilt ihnen allen.
Sascha, ich kann dir nur von ganzem Herzen Danke sagen.
Danke für alles, was du für die Tiere getan hast.
Danke für deine Freundschaft.
Du wirst für immer in meinem und unseren Herzen bleiben.
Tierheim Gelnhausen